Achtsamkeitsbasierte Therapie
Der Begriff der “Achtsamkeit” ist keineswegs neu, sondern taucht schon seit Jahrtausenden unter verschiedenen Namen in verschiedenen östlichen spirituellen Traditionen auf.
Achtsamkeit bezeichnet einen bewussten Prozess, wobei die ganze Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment gerichtet ist. In diesem Prozess werden die Gedanken, Gefühle, Eindrücke und Wahrnehmungen beobachtet, ohne diese positiv oder negativ zu bewerten. Der Fokus richtet sich somit darauf, was geschieht und nicht darauf, was sein sollte. In diesem Zustand des Seins findet eine bewusste Wahrnehmung aller inneren und äußeren Reize statt. Diese Reize werden von den unterschiedlichen Sinneskanälen – Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen – aufgenommen.
Mithilfe dieses Prozesses der Aufmerksamkeitslenkung sollen bewusstere Handlungen zugelassen werden. Alles, was in dem gegenwärtigen Moment passiert, wird nicht in die bestehenden starren Schemata kategorisiert, sondern kann einfach so akzeptiert werden, wie es ist. Durch die Achtsamkeit findet eine Verbesserung der Fähigkeit statt, sich selbst und die Umgebung exakt so wahrzunehmen, wie sie sind, und nicht als eigene Projektion. Das Gegenstück der Achtsamkeit ist der sogenannte Autopiloten-Modus, wobei die Menschen auf innere und äußere Reize automatisiert reagieren.
In einigen Psychotherapieansätzen werden bereits ähnliche Verfahren angewendet. So arbeiten die klassischen Psychoanalytiker mit der gleichschwebenden Aufmerksamkeit, die Gestalttherapeuten mit dem Prinzip des Hier und Jetzt und die klientenzentrierte Psychotherapie und der Fokussing Ansatz mit der therapeutischen Grundhaltung. Auch in der Verhaltenstherapie sind längst achtsamkeitsbasierte Techniken, wie Stress-Bewältigungs- und Depressions-Rückfall-Prophylaxe-Programme oder die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, vorzufinden.
Die achtsamkeitsbasierte Therapie verfolgt das Ziel, die Menschen dabei zu unterstützen, die bereits vorhandenen Ressourcen zu aktivieren und deren heilsame Kräfte für den Heilungsprozess zu nutzen. Zudem führt eine intensive Achtsamkeitspraxis zu einer veränderten Perspektive auf verschiedene Aspekte der eigenen Persönlichkeit sowie des Verständnisses von sich selbst. In der achtsamkeitsbasierten Therapie werden automatisch ablaufende Denkmuster bewusst, die teilweise für die Entstehung von psychischen Erkrankungen, wie Depressiven, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen mitverantwortlich sind.
Die achtsamkeitsbasierte Therapie kann im Zusammenhang mit der Schematherapie zu einem tiefgründigeren Zugang zu den vernetzten Schemata und deren Bearbeitung führen. Die Forschung hat gezeigt, dass automatisierte kognitive Muster, die in der Schematherapie oder kognitive Verhaltenstherapie von zentraler Bedeutung sind, zu der Entstehung von psychischen Erkrankungen beitragen.
Bei Essstörungen kann die achtsamkeitsbasierte Therapie zu einer achtsameren Körperwahrnehmung, einer Veränderung der körperbezogenen Kognitionen sowie zu einer Verbesserung der Emotionstoleranz und -regulation verhelfen.
Im Bereich der Schmerzerkrankungen entwickelt sich durch eine häufige Achtsamkeitspraxis bei den Betroffenen ein innerer Beobachter. Durch diese Position des inneren Beobachters gelingt es den Betroffenen die Schmerzen mit einer gewissen Distanz zu betrachten und wahrzunehmen. Durch diesen Prozess der Desidentifikation und der neuen Definition der Schmerzgefühle kann eine Fokussierung und Fixierung auf die Schmerzen unterbrochen werden und somit die Schmerzwahrnehmung verändert werden.
Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis ist auch hilfreich für die zwischenmenschlichen Beziehungen, da dadurch eine bewusstere Wahrnehmung der eigenen Gefühle stattfinden kann. Dadurch können auch die Emotionen des Anderen einfacher verstanden und interpretiert werden. So können übliche Missverständnisse vermieden werden und eine leichtere Kommunikation begünstigt werden. Durch das Achtsamkeitstraining können die eignen Emotionen, Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen leichter verstanden und erklärt werden, wodurch ein Austausch, geprägt von Offenheit und Ehrlichkeit, möglich ist. Bereits bestehende Beziehungen können durch das entstandene Verständnis und Mitgefühl an Tiefe bekommen. Sobald man den Autopiloten-Modus verlassen hat, kann man in der Begegnung und Beziehung mit anderen Menschen eine größere Offenheit und Interesse zeigen. Diese These wird auch durch einige Studien unterstützt. Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis hat nämlich einen Einfluss auf den präfrontalen Cortex, der für die Steuerung emotionaler Prozesse zuständig ist.
Auch die Insula, die Hirnregion, die für die Entwicklung der Empathie verantwortlich ist, wird durch das regelmäßige Trainieren der Achtsamkeit gefördert.
Ebenfalls durch wissenschaftliche Studien belegt, ist der Effekt der achtsamkeitsbasierten Therapie auf die partnerschaftlichen Beziehungen. In Partnerschaften findet eine Steigerung des psychischen Wohlbefindens, der Entspannung und des Selbstvertrauens sowie eine Verbesserung der Beziehungszufriedenheit statt.
Eine zentrale Rolle in der Achtsamkeit spielt der Aspekt der Akzeptanz. Die Entwicklung einer solchen Akzeptanz hat besonders einen Einfluss auf den Umgang in zwischenmenschlichen Beziehungen, wie Partnerschaften, der Familie oder Freunden. Das Ziel innerhalb des Konzepts der Achtsamkeit ist nicht nur die Akzeptanz von sich selbst und seinen Emotionen, sondern auch die Akzeptanz von anderen Personen.
Die achtsamkeitsbasierte Therapie findet häufig in Gruppentherapien ihre Anwendung. Dort werden diverse Achtsamkeitstechniken durchgeführt und ein achtsamer Umgang mit problematischen Kognitionen erlernt. In einem achtsamen Umgang innerhalb des Gruppensettings werden weder die eigenen Problematiken noch die der anderen bewertet. Ziel ist das Erlernen einiger Achtsamkeitsübungen sowie ein achtsamerer Umgang mit sich selbst.
Der positive Effekt einer regelmäßigen Achtsamkeitspraxis konnte anhand mehrerer Studien bestätigt werden. Durch die achtsarnkeitsbasierte Therapie resultieren eine Verringerung des Stresserlebens, der Gefahr an Burnout zu erkranken sowie der Entwicklung einer psychischen Störung. Außerdem sind Veränderungen auf der psychophysiologischen Ebene zu beobachten, wie eine Abnahme des arteriellen Blutdrucks, eine Verminderung des Muskeltonus sowie die Verlangsamung der Atmung. Die Achtsamkeitspraxis führt ebenfalls zu einer Reduktion des Cortisols und einer Erhöhung der Antikörperproduktion. wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Neurologische Studien zeigen im Zusammenhang mit der Achtsamkeitspraxis synchrone Gammawellen in verschiedenen Hirnarealen, eine Aktivierung des präfrontalen Cortexes und eine Verringerung der Aktivität der Amygdala, was mit einer besseren Emotionsregulation zusammenhängt.
Im Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen weisen Studien bezüglich der achtsamkeitsbasierten Therapie gute Effekte nach, was die Veränderbarkeit von negativen Denkmustern, automatisierten Schemata und Grübelprozessen angeht. Die negativen Denkspiralen der Depression werden dadurch unterbrochen und Rückfälle können vermieden werden. Durch die Herstellung einer metakognitiven Sichtweise werden destruktive Denkmuster vermindert und neue emotionale und kognitive Prozesse erarbeitet.
Auch für diverse Formen der Angststörungen, wie der generalisierten Angststörung. gibt es starke Wirksamkeitsnachweise bezüglich der achtsamkeitsbasierten Therapie. Die angstauslösenden Schemata können innerhalb der Therapie identifiziert und verändert werden.
Im Zusammenhang mit der posttraumatischen Belastungsstörung helfen die achtsamkeitsbasierten Methoden bei einer verbesserten Emotionsregulation. Diese Emotionsregulation hilft besonders bei dem häufig auftretendem Vermeidungsverhalten dieser Störung. Durch eine achtsamkeitsbasierte Therapie können die Betroffenen das Trauma emotional und kognitiv besser einordnen. Außerdem können sie dadurch die vergangenen Erfahrungen und das Gegenwärtige besser voneinander trennen.
Auch bei diversen Suchterkrankungen, wie die Alkohol-, Tabak- oder Medikamentenabhängigkeit zeigen achtsamkeitsbasierte Verfahren einen wirksamen Effekt. Das automatisierte abhängige Konsumieren kann durch die Therapie zu bewusstem und deautomatisierten Konsumverhalten verhelfen.
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